Die Koordination und die Verhandlungen zwischen der Stadt Bern als Baurechtsgeberin, vertreten durch Immobilien Stadt Bern, und den interessierten Wohnbaugenossenschaften erfolgte durch den Regionalverband Bern-Solothurn von Wohnbaugenossenschaften Schweiz, stets mit dem Ziel, das ganze Areal zu 100 Prozent durch gemeinnützige Bauträger bebauen zu lassen. Nach äusserst langwierigen Verhandlungen konnte diese Zielsetzung im Jahr 2016 erfüllt werden. Zur grossen Freude erhielt unsere Baugenossenschaft den Zuschlag für das gewünschte Baufeld O1, auf welchem ein Hochhaus realisiert werden kann. Eine entsprechende Reservationsvereinbarung konnte im Herbst 2016 durch die Parteien unterzeichnet werden.

Zuteilung der Baufelder:
U1 Baugenossenschaft Aare Bern
U2 npg AG für nachhaltiges Bauen
U3 Baugenossenschaft Brünnen-Eichholz
O1 Eisenbahner-Baugenossenschaft Bern
O2 Wohnbaugenossenschaft Warmbächli
O3 FAMBAU Genossenschaft

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Reservations- und Planungsvereinbarung

Am 27. Oktober 2017 unterzeichnete die EBG mit der Einwohnergemeinde Bern die Reservations- und Planungsvereinbarung für das Baufeld O1.

Baurechtsvertrag mit der Stadt Bern

Am 2. Juli 2018 konnte der Baurechtsvertrag für das Baufeld O1 durch die EBG und die Einwohnergemeinde Bern unterzeichnet werden. Das Baurecht entsteht mit dem Grundbucheintrag und dauert bis zum 31. Dezember 2107.

PROJEKTWETTBEWERB
Im 4. Quartal 2019 und 1. Quartal 2020 plante die EBG, den Projektwettbewerb im selektiven Verfahren nach SIA-Ordnung 142 für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe mit 12 Architekturbüros durchzuführen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde die geplante Jurierung im März 2020 auf den Herbst 2020 vertagt. An den Jury-Tagen im September 2020 konnte allerdings kein Siegerprojekt gekürt werden. Gemäss den Regeln des schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins SIA wurde eine optionale Bereinigungsstufe beschlossen. Zwei Projekte wurden von den betreffenden Büros unter Wahrung der Anonymität überarbeitet. Am 14. Januar 2021 traf sich die Jury erneut. Nun stehen die vier prämierten Projekte fest. Der Vorstand beschäftigt sich zurzeit mit dem weiteren Vorgehen hinsichtlich des Wettbewerbs und des Bauvorhabens.

Holliger «Gemeinsam. Vielfältig. Daheim.»

Vom Warmbächli zum Holliger   
Sechs Baufelder, sechs gemeinnützige Bauträger, eine Vision: Gemeinsam preisgünstigen und nachhaltigen Wohn- und Lebensraum in einer lebendigen Siedlung schaffen. Weil der Name Warmbächli für eine der beteiligten Genossenschaften steht, trägt das gemeinsame Projekt nun einen neuen Namen: Holliger.
 
Ein lebendiger Ort zum Wohnen und Arbeiten
Dialog und Mitwirkung sind wichtige Grundlagen der gelebten Zusammenarbeit innerhalb der Baugemeinschaft. Diese Werte und die unterschiedlichen Schwerpunkte der verschiedenen Bauträger werden nicht nur in den Bauten sichtbar, sondern sollen sich auch bei den Bewohner*innen und deren Wohnformen widerspiegeln. Lebens- und Begegnungsräume im Innen- wie im Aussenraum, für junge, junggebliebene und ältere Menschen, für Einzelpersonen, Wohngemeinschaften und Familien: Hier entstehen generationendurchmischte Mietwohnungen für alle, die sich nebst einem neuen, wohnlichen Zuhause auch eine gelebte Nachbarschaft wünschen. 

Nicht nur Wohnen, sondern Leben lautet die Maxime im Holliger. So soll beispielsweise der gemeinsame Siedlungshof – um den sich die sechs unterschiedlichen Wohnkonzepte sowie die Gemeinschaftsräume gruppieren - von den zukünftigen Bewohner*innen mitgestaltet und genutzt werden. Mindestens ein Achtel der Flächen im Holliger sind für Arbeit und Gewerbe bestimmt und prägen das urbane Wohnumfeld mit.
 
Die verdichtete Bauweise lässt auch der Natur ihren Raum: Der offengelegte Stadtbach wird zum zentralen und naturnahen Gestaltungselement des Siedlungshofes. 
 
Holliger wird zum durchlässigen Quartiertreffpunkt
Nicht nur die Bewohner*innen sollen Raum im Holliger finden. Neu entsteht auch ein einladender Quartierplatz an der Freiburgstrasse mit einem Quartierladen und einem Bistro. In den Neubauten finden sich auch Gewerbeflächen, ein Kindergarten, eine Kita und vielfältige Gemeinschaftsräume für alle, fördern das Zusammenleben für das Quartier. 
               
Schritt für Schritt zur nachhaltigen Siedlung Holliger
Schritt für Schritt wird die neue Siedlung entstehen. Den Baustart eröffnete die Genossenschaft Warmbächli 2019 mit dem Umbau des Tobler-Lagerhauses an der Güterstrasse 8. Im November 20 erfolgte die Grundsteinsetzung des Projekts «Backsteiner» der Baugenossenschaft Brünnen-Eichholz. Voraussichtlich Anfang 2021 beginnt die FAMBAU Genossenschaft mit ihrem Neubau beim Quartierplatz im Süden des Areals, anschliessend bauen die Baugenossenschaft Aare Bern und die npg AG für nachhaltiges Bauen die zwei Gebäude zwischen dem Siedlungshof und dem Warmbächliweg. Den Schlusspunkt setzt die Eisenbahner-Baugenossenschaft Bern mit einem Hochhaus an der Bahnstrasse. Voraussichtlicher Baubeginn ist Sommer 2023. 
 
Die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft sind für die Siedlung Holliger selbstverständlich: Umweltfreundliche Energie und Bauweise, reduzierte Parkplatzanzahl sowie eine fussgänger- und velofreundliche Gestaltung der Aussenbereiche werden zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele beitragen. Auch die nach dem Abbruch der alten Kehrichtverbrennungsanlage notwendige Aufschüttung des Geländes erfolgt ökologisch sinnvoll mit Aushubmaterial der nahegelegenen Grossbaustelle der Insel.
 
Die Stadt Bern unterstützt das Projekt tatkräftig, damit es möglichst rasch und zielorientiert realisiert werden kann. Aktuell ist vorgesehen, dass die Überbauungsordnung im März 2018 öffentlich aufgelegt wird. Anschliessend werden die Baurechtsverträge definitiv unterzeichnet und das erste Baugesuch eingereicht. Die sechs Bauträger im Holliger arbeiten eng mit Quartierorganisationen und der Nachbarschaft zusammen und werden in Zukunft regelmässig über den Projektstand und Interessantes aus dem Holliger informieren.

               
INFORMATIONEN
 
Wer steht hinter Holliger  
Die in diesem Jahr gegründete Bauherrengemeinschaft Infrastrukturgenossenschaft Oberholligen (ISGO) koordiniert und plant den Bau der neuen Berner Siedlung Holliger. Sie koordiniert auch eigene Arbeitsgruppen, die sich mit Projektfragen zum Thema Energie, Aussenräume, Gemeinschaftsräume sowie Projekt-Kommunikation auseinandersetzen. Sie setzt sich aus sechs gemeinnützigen Wohnbauträger zusammen: 
 
Baugenossenschaft Aare Bern - Die BG Aare wurde 1921 durch Zusammenschluss der Stadt Bern mit stadtbernischen Handwerkern gegründet und hat als erstes an der Tscharnerstrasse günstige Wohnungen für Angestellte der Verkehrsbetriebe erstellt. Sie strebt bei der Realisierung neuer Geschäftsaktivitäten einen hohen Eigenständigkeitsgrad an und will ihren Genossenschafter*innen zu Marktpreisen Aufträge anbieten. Ab den 70er- Jahren hat sich die BG Aare auf die Erstellung und den Betrieb von Alterseinrichtungen spezialisiert. Nach fast 20 Jahren ohne Bautätigkeit wurden ab 2005 wieder neue Projekte geplant, realisiert und erfolgreich in Betrieb genommen.

Baugenossenschaft Brünnen-Eichholz - Seit 1955 erstellt die Baugenossenschaft kostengünstigen Wohnraum in guter Qualität für ihre Mieter*innen in der Stadt Bern. Sie handelt gemeinwohlorientiert und fördert eine breite Nutzervielfalt. Mit der langjährigen Erfahrung aus der Realisierung und dem Betrieb von grossen und kleinen Wohnüberbauungen ist die Baugenossenschaft Brünnen-Eichholz eine verlässliche Partnerin für eine erfolgreiche Umsetzung. Dabei fördert sie eine lebendige und nachhaltige Quartiernutzung. Heute und in Zukunft. 

Eisenbahner-Baugenossenschaft Bern - Die 1919 gegründete Genossenschaft besitzt in Bern, Zollikofen und Zuchwil bereits heute rund 650 Wohnungen, die sie in erster Linie an aktive und pensionierte Mitarbeitende der Konzerne SBB, Post und Swisscom, der EBG Bern sowie von öffentlichen Verwaltungen und des öffentlichen Verkehrs vermietet. Bei der EBG Bern ist jede*r Mieter*in auch Genossenschafter*in und hat dadurch ein Mitbestimmungsrecht. Die Liegenschaften der EBG Bern wurden in den letzten Jahren umfassenden, grosszyklischen Sanierungen unterzogen. Der Abschluss dieses Prozesses ermöglicht der EBG Bern sich nun vermehrt der Neuerstellung von Liegenschaften zuzuwenden.
 
FAMBAU Genossenschaft - Die FAMBAU wurde 1945 von einem halben Dutzend handwerklicher Genossenschaften gegründet mit der Absicht, möglichst vielen, auch kinderreichen Familien angenehmen und gesunden Wohnraum mit modernem Komfort zu möglichst günstigen Mietzinsen zu bieten. Heute ist die FAMBAU die zweitgrösste Wohnbaugenossenschaft der Schweiz und verwaltet über 3`000 Wohneinheiten, davon 2`600 in eigenem Besitz. Mit 40 festangestellten Mitarbeitenden werden die Mieter*innen betreut und die Liegenschaften bewirtschaftet. In den letzten Jahren stand die Sanierung und Erneuerung und damit der langfristige Werterhalt der älteren Liegenschaften im Vordergrund. Mit Neubauten und geeigneten Zukäufen will die FAMBAU weiterhin Wachstum generieren und ihre gemeinnützigen Ziele verfolgen. 

npg AG für nachhaltiges Bauen - Nachhaltiges, partizipatives und gemeinnütziges Bauen sind die Grundpfeiler der npg AG. Basis ihrer Aktivitäten ist die Nachhaltigkeit in sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht. Die Partizipation der Mieter*innen mit einer partiellen Selbstverwaltung wird über einen Hausverein und die Stiftung Wohnqualität gewährleistet. Unmittelbar neben dem Bahnhof Bümpliz-Süd realisierte die npg AG die erste autofreie Siedlung in der Schweiz. Die Siedlung Burgunder wurde nach MINERGIE-P-ECO und mit dem Label 2000-Watt-Areal (in Betrieb) zertifiziert.
 
Genossenschaft Warmbächli - Die Genossenschaft Warmbächli hat sich 2013 gezielt für das Bauprojekt im Warmbächli-Areal gegründet. Im bestehenden Haus an der Güterstrasse 8 soll Wohn- und Gewerberaum für rund 200 Personen entstehen. Dabei wird auf Selbstbestimmung, innovative und gemeinschaftliche Wohnformen gesetzt. Geplant ist eine vielfältiges Wohnraumangebot - von Gross-WGs über Clusterwohnungen bis hin zu klassischen Wohnformen für Einzelpersonen, Familien oder andere Gemeinschaften.

Holliger - Leitideen

Leitidee 01 - Sechs gemeinnützige Bauträger planen und realisieren gemeinsam die neue Siedlung Holliger.

Leitidee 02 - Sie haben ein gemeinsames Ziel: Sie schaffen im Holliger ein vielfältiges Angebot an preisgünstigen Mietwohnungen für verschiedenste Wohnkonzepte von jung bis alt und bieten den künftigen BewohnerInnen nach Wunsch die Möglichkeit, ihr Quartier mitzugestalten.

Leitidee 03 - Sechs unterschiedliche Wohnkonzepte gruppieren sich um einen Siedlungshof in der Mitte, der von den Wohnenden und Arbeitenden gemeinsam gestaltet und genutzt wird.
 
Leitidee 04 - Ob konventionelle Miete oder Engagement in der Genossenschaft, Einzel-, Familien- oder Gemeinschaftshaushalte – im Holliger finden alle nebeneinander Platz und können miteinander in Kontakt treten.
 
Leitidee 05 - Die Bebauung ist dicht aber auch die Natur hat ihren Raum: Der offengelegte Stadtbach gibt dem Siedlungshof einen besonderen naturnahen Charakter.
 
Leitidee 06 - Die neue Siedlung Holliger ist durchlässig und fügt sich in seine Nachbarschaft ein. Als Treffpunkt dient der Quartierplatz an der Freiburgstrasse mit einem Laden und hoffentlich auch einem Bistro.
 
Leitidee 07 - Viel Wohnen – aber auch Gewerbeflächen, ein Kindergarten, eine Kita und grosszügige Gemeinschaftsräume, die auch für private Anlässe zur Verfügung stehen, ergänzen den Quartierteil.
 
Leitidee 08 - Die Bauprojekte werden in Etappen ausgeführt; zuerst baut die WBG Warmbächli das alte Tobler Lagerhaus um, fast gleichzeitig entstehen die Gebäude am Quartierplatz, und den Schlusspunkt setzt das Wohnhochhaus an der Bahnstrasse.

Leitidee 09 - Die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft sind heute selbstverständlich: Umweltfreundliche Energie und Bauweise, reduzierte Parkplatzanzahl sowie eine fussgänger- und velofreundliche Gestaltung tragen mit dazu bei.
 
Leitidee 10 - Die Behörden und PolitikerInnen der Stadt Bern unterstützen das Projekt tatkräftig, damit es möglichst rasch realisiert werden kann. Die Bauträger im Holliger arbeiten eng mit Quartierorganisationen und Nachbar*innen zusammen und werden regelmässig offen informieren.


Stellenantritt: Neuer Beauftragter für Kultur und Soziales

Die Stelle ist wieder besetzt: Seit 1. November ist Pascal von Dach Beauftragter für Kultur und Soziales mit einem Pensum zu 65%.

Die EBG Bern bekennt sich zum Klimaschutz und zu erneuerbarer Energie

Klimaschutz und der Verzicht auf die fossilen Energiequellen Erdöl und Erdgas in allen EBG-Siedlungen – mit dem Ziel des Ausstiegs bis 2033: An der diesjährigen ordentlichen Generalversammlung vom 16. Juni 2022 sagten die Genossenschafter*innen Ja zum Klimaschutz und Ausstieg aus fossilen Energieträgern.