Das Weissensteingut als Kulisse:
Freillichttheater «Tüüfelskreis»

Zur Feier des 100-Jahr-Jubiläums brachte die Eisenbahner-Baugenossenschaft Bern (EBG Bern) im Sommer 2019 ein Theaterstück auf die Bühne. Geschrieben von Livia Anne Richard und frei nach dem Roman Jesabel von Irène Némirovsky, liess das Stück «Tüüfelskreis» die bewegte Gründerzeit vor dem Weissensteingut in der Eisenbahner-Gartenstadtsiedlung Bern wiederaufleben. Die 20 Aufführungen waren ein Erfolg und so gut belegt, dass drei Zusatzvorstellungen durchgeführt wurden. Rund 7000 Zuschauerinnen und Zuschauer genossen das Schauspiel der EBG.

An einem Sommertag im Jahr 1941 steht in Bern eine elegante Frau vor Gericht. Sie soll ihren 20-jährigen Liebhaber ermordet haben. Die Menge der Schaulustigen ist gross, denn Gladys Eysenach ist keine Unbekannte, sondern eine der schönsten und reichsten Frauen Berns. Wie konnte diese kultivierte Dame zur Mörderin werden?

Im Stück «Tüüfelskreis» wird Gladys Eysenachs Leben in der Rückschau erzählt. Der attraktiven Tochter aus gutem Haus liegen die Männer zu Füssen. Nach dem Tod ihres ersten Mannes und als alleinerziehende Mutter wird es für sie schwierig, die gesellschaftliche Stellung zu halten. So unterhält sie immer wieder Beziehungen mit Männern und kämpft verzweifelt gegen den Verlust ihrer Attraktivität. Ihr wahres Alter hält sie geheim. Die Panik wächst, als Gladys Eisenach zusehen muss, wie ihre eigene Tochter zur Frau heranwächst. Als diese ihr mitteilt, dass sie sich mit einem SBB-Beamten verlobt hat und schwanger ist, kommt es zum endgültigen Bruch. Mit allen Mitteln versucht Gladys, die Tatsache eines Enkelkindes zu verhindern, um bei den Männern noch immer als jüngere Frau zu gelten. Aber letztlich verliert sie alles.